Potenzialstudie für die Kläranlage Bobingen
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Konzept für energieeffiziente Abwasserbehandlung in der Kläranlage Bobingen
Die Stadtwerke Bobingen haben sich unter der Zielsetzung des Erkennens von Verbesserungsmöglichkeiten in der Energieeffizienz und der Analyse von Energieeinsparungsmöglichkeiten im Bereich der Abwasserbehandlung erfolgreich um die Aufnahme in das Projekt „Potenzialstudie Abwasserbehandlungsanlagen“ des Förderprogramms der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums beworben. Potenzialstudien dienen dazu, einen konkreten Fahrplan für Umsetzungsempfehlungen von investiven und strategischen Klimaschutzmaßnahmen aufzuzeigen. Im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums wird über den Projektträger Jülich das Projekt „Potenzialstudie für die Kläranlage Bobingen“ zu 50 % gefördert. Die Anlagen zur Abwasserbehandlung zählen zu den größten Energieverbrauchern im kommunalen Bereich. Somit lässt sich hier durch die Optimierung der Energiebilanz der Ausstoß klimarelevanter Emissionen mindern und folglich ein großer Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten.
In der vollbiologischen Kläranlage der Stadt Bobingen aus dem Jahr 1978 mit getrennter Schlammbehandlung wird das Abwasser aus Bobingen mit den Stadtteilen Siedlung, Straßberg und Burg Walden gereinigt. Das Abwasser durchläuft dabei folgende Anlagenteile: Rechenanlage, Abwasserhebewerk, Sandfang, Vorklärbecken, Belebungsanlage mit gezielter Nitrifikation und Denitrifikation, Nachklärbecken. Die Phosphatelimination erfolgt chemisch. Der Klärschlamm wird im Faulturm anaerob stabilisiert und anschließend im Dekanter entwässert. Zur Faulgasnutzung und Stromerzeugung ist ein BHKW installiert. Die Ausbaugröße der Kläranlage Bobingen beträgt 28.000 EW, derzeit angeschlossen sind ca. 22.000 EW.
Die Energieeffizienz einer Kläranlage kann sowohl durch Senkung des Energieverbrauchs als auch durch verstärkte Eigenenergieproduktion gesteigert werden. Maßnahmen auf der Verbraucherseite betreffen hauptsächlich den Sauerstoffeintrag in die Belebung und die Energieeffizienz der Pumpwerke. Die Steigerung der Energieerzeugung setzt bei der anaeroben Stabilisierung (Faulung) des anfallenden Klärschlamms und der Verwertung des als Nebenprodukt entstehenden Faulgases an. Zusätzlich kommt hier die Nutzung von Solarenergie in Frage.
Zielsetzung der Potenzialstudie ist es, eine Entscheidungsgrundlage und ein strategisches Planungsinstrument zu entwickeln, mit denen die Treibhausgasemissionen und Energiekosten der Abwasserbehandlung nachhaltig gesenkt und optimiert werden können. Hierzu wird die energetische Situation der Kläranlage Bobingen anhand von Betriebs- und Messdaten analysiert und auf dieser Grundlage Vorschläge für die Optimierung ineffizienter Prozesse dargestellt. Neben der Bestandsanalyse und der Erstellung von Energie- und CO2-Bilanzen wird ein Maßnahmenkatalog mit den Konzepten zur Effizienzsteigerung ausgearbeitet.
Das Vorhaben in Kürze:
- Titel des Vorhabens: KSI: Potenzialstudie für die Kläranlage Bobingen
- Laufzeit: 01.09.2019 – 31.08.2020
- Beteiligte Partner: Schneider-Leibner Ingenieurgesellschaft mbH
- Förderkennzeichen: 03K11571
- Gesamtvolumen: 52.598,00 € (davon 50%-ige Förderung durch das Bundesumweltministerium)
- Ausführliche Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative erhalten Sie auf der Homepage des Bundesumweltministeriums (BMUB): www.klimaschutz.de
und des Projektträgers Jülich: www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen